7. Tag

Die letzte Nach war ich auf einem alten DDR Campingplatz, mit den Gebäuden und Betonplatten-Straßen von damals. Zum Glück waren die Gebäude von innen saniert und in einem sehr guten Zustand. Aber der Platz hatte so gar keinen Charme. Ich tat mich immer schon schwer mit dem DDR Design, es wirk für mich immer billig oder wie gewollt und nicht gekonnt oder wie stehengeblieben.

Weil dieser Platz so Charmlos war, war das eigentlich die beste Voraussetzung um früh loszufahren, aber es wurde viertel nach eins. Im Campingplatzladen hatte ich mir einen Joghurt gekauft und hab es damit geschafft, innerhalb von ein paar Sekunden, meine Klamotten die ich an hatte und die frisch gewaschene Wäsche voll zu kleckern. Kurz entschlossen hab ich dann sieben Kleidungsstücke gewaschen und zum Trocken aufgehängt. So kann man auch die Zeit verdaddeln. 

Heute sollte es eigentlich zum Königsstuhl hoch gehen, auf 118 m ü.N. aber bei der Anfahrt dahin, merkte ich schon, dass das heute nichts wird. Zum einen waren meine Beine heute nicht für harte Anstiege bereit und davon gab es so einige und zum anderen passt die Schaltübersetung am Rad nicht. Ohne Gepäck ist die Übersetzung super und Anstiege sind kein Problem, aber mit 35 kg Gepäck wird das nichts. Ich muss mich also um ein kleineres Kettenblatt kümmern. Das Problem das dabei entsteht ist, dass auf die vorhandene Kurbel kein kleineres Kettenblatt passt. Also brauche ich auch ein neue Kurbelgarnitur. Aber wo bekommt man das auf Rügen oder bis zur polnischen Grenze. 

Nach gut 30 km, als ich mal wieder meinem Weg auf dem Handy kontrollierte, fuhr ein „echter“ Radfahrer, in vernünftigen Radklamotten auf einem „Bio-Bike“ (Fahrrad ohne Akku), in einer sehr dynamischen Fahrweise an mir vorbei. Da wusste ich, dass ist mein Mann. Nach einer kurzen Zeit  konnte ich ihn einholen und nach einem Fahrradladen fragen. Er konnte mir nicht direkt helfen, weil er nicht von der Insel war, aber er hatte mir den Tip gegeben es in Greifswald zu versuchen. So nach und nach kamen wir über Dit un Dat zu sprechen und er erzählte mir einige interessantes über Rügen und über Pora und erzählte von meiner Tour. Da wir beide die gleiche Streck vor uns hatten fuhren wir gemeinsam weiter und die zweite Hälfte meiner Tagesleistung von 60 km flog regelrecht an mir vorbei. In Göhre trennten sich unsere Wege, Tim fuhr zu seiner Familie und ich auf den Campingplatz. @ Tim: Danke für deine Hilfe und die kurzweiligen 30 km. Für eure größer werdende Familie wünsche ich euch alles Gute! 

Auf dem Campingplatz begann wieder meine Abendroutine: Zelt aufbauen, einräumen, duschen, Wäsche waschen, Abendbrot essen (heute mal nicht gekocht), schlafen. In der Nacht fing es an zu regnen und hab versucht meine nasse Wäsche im Zelt und Vorzelt aufzuhängen um sie zu trocknen. Was nicht so erfolgreich war.

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